Geocaching

„Geocaching? Was’n das?“

Genau das habe ich mich gefragt, als der Begriff zum ersten Mal von einem Bekannten fallen gelassen wurde. Ein Cache war für mich bisher immer bloß der Zwischenspeicher im Computer gewesen. Unter „Geocaching“ konnte ich mir erst mal so rein gar nichts vorstellen.

Schatzsuche via GPS

Eigentlich ist das einzige, was man tatsächlich braucht, um einen Geocache zu finden, ein GPS, ein Global Positioning System oder auf Deutsch: Satelliten-Navigations-Gerät. Aber was ist denn nun ein Geocache? Stellt Euch vor, eine Person A füllt eine Tupperdose mit allerlei Krimskrams, Würfel, Jojo, Flummi,... und ein kleines Notizbuch legt sie noch mit hinein, ein sogenanntes Logbuch. Diese Tupperdose versteckt sie dann mehr oder weniger unauffällig an einem von ihr ausgesuchten Ort. Anschließend gibt sie auf www.geocaching.com die Koordinaten des Versteckes bekannt. Wenn nun Person B diese Koordinaten in ihr GPS eingibt und den Cache (die Tupperdose) an der angegebenen Stelle findet, trägt sie ihren Namen und das Datum in das Logbuch ein, und wenn sie Lust hat, tauscht sie noch etwas, nimmt beispielsweise ein Jojo heraus und legt stattdessen einen Radiergummi hinein. Auch das wird im Logbuch vermerkt, und dann – ganz wichtig – wird der Cache an der gleichen Stelle wieder ordentlich versteckt, damit Nicht-Geocacher, in Anlehnung an die nicht-magischen Menschen in „Harry Potter“ Muggels genannt, den Cache nicht aus Versehen finden, mitnehmen oder zerstören.

Caches in allen Formen und Größen

Nicht alle Caches bestehen aus einer Tupperdose. Sie ist zwar die beliebteste Cacheverpackung, weil sie wasserdicht ist und weil sie Platz für Tauschobjekte bietet, aber manchmal ist das Cacheversteck auch einfach zu klein, um eine Tupperdose dort zu platzieren. In solchen Fällen werden gerne längliche Plastikröhrchen verwendet oder – wenn es noch kleiner sein muss – Filmdöschen oder sogar Schraubdeckeldöschen, die kleiner sind als ein Geldstück. In diesen Behältern befindet sich dann selbstverständlich nur noch ein Logbuch und ab und an ein Bleistiftstummel, für mehr ist kein Platz.

Für jeden Geschmack der passende Cache

Die Variante, die ich oben als Beispiel genommen habe, ist ein „traditional“ Cache. Aber nicht alle Caches sind so leicht zu finden, dass man einfach nur zu der im Internet angegebenen Koordinate laufen und dort suchen muss.

Bei einem Multi-Cache müssen zum Beispiel mehrere Stationen abgelaufen werden. Man hat eine Startkoordinate, zum Beispiel N 50° 46.326 E 007° 04.368 und zum Beispiel folgende Aufgabe: „Hier fließt Wasser in einen Eimer, und zwar seit _ _ _ _ (Jahreszahl = ABCD) und eine lückenhafte Koordinate, die zur nächsten Station führt, wenn man sie mit der Lösung des Rätselt vervollständigt. Das sieht dann z.B. so aus: N 50° 4(C).(A+2)2(D/2) E 0(B)7° 04.368.

Eine spezielle Form von Multi-Caches sind sogenannte Nacht-Caches, die speziell für die Cachesuche in der Dunkelheit entwickelt wurden. Hier befinden sich die Hinweise zu den jeweils nächsten Stationen zum Beispiel an Bäumen und sind mit kleinen Reflektoren gekennzeichnet, so dass man an der Startkoordinate mit einer Taschenlampe umher leuchten muss in der Hoffnung, etwas blinken zu sehen und dort den nächsten Hinweis zu finden.

Mystery-Caches erfordern auch Knobelarbeit, allerdings nicht vor Ort, sondern bereits von Zuhause aus. Zum Beispiel muss ein Suchbild (Magisches Auge) gelöst werden oder diverse Rätselfragen geknackt werden, um aus den verschiedenen Lösungen (allesamt Zahlen) dann die Zielkoordinate zusammen zu stellen.

Mittlerweile, da ich jetzt weiß, worauf ich achten muss, begegne ich bei Spaziergängen am Hafen und in den Siegauen immer häufiger einzelnen Spaziergängern oder größeren Wandergruppen, die ein verräterisches GPS-Gerät in den Händen halten ;-)

Mir gefällt dieses neue Hobby jedenfalls sehr gut, weil es Computerrecherchen und Ausflüge in die Natur verbindet und man so sogar noch nach 25 Jahren allerlei Neues über seinen Wohnort und die nähere Umgebung heraus findet und so manch schönen Platz besucht, den man sonst niemals entdeckt hätte.

Mehr Informationen auf:

www.geocaching.com oder http://de.wikipedia.org/wiki/Geocaching

 

 

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