Took 2

Tooks Geschichte 2 - Wie es weiter ging...

Took verhalf Thalina zur Flucht aus der Unterwelt, weil er es nicht übers Herz brachte, zuzusehen, wie sie von den Drow aus dem Haus Nhe'Sekalmor in eine Falle geloggt gelockt würde. Thalina überzeugte ihn, selbst auch nie mehr in die Unterwelt zurück zu kehren, sondern ebenfalls in die Freiheit zu fliehen. Dann trennten sich ihre Wege. Thalina verließ das Silberland, und Took machte sich zu den Elfen auf, um Rat zu suchen. Die Elfen erzählten ihm von einem Wald im Gebirge hinter ihrem Dorf, und dass es dort auch eine Stadt gäbe, die von Zentauren bewohnt würde. Vor diesen intelligenten Wesen haben sogar Dunkelelfen Respekt, und so wäre er in diesem Wald zwischen Elfendorf und Zentaurenstadt wohl am sichersten. Took dankte den Elfen und bat sie noch, seinem besten Freund Gilbard eine Nachricht zukommen zu lassen, dass es ihm gut geht und er jetzt ein freier Hobbit ist, damit dieser nicht vor Sorge vergehe. Dann machte sich der kleine Hobbit auf den Weg in dieses ihm fremde Gebiet, um sich eine neue Bleibe zu suchen.

Ein halbes Jahr später hatte sich Took von den Schrecken und Gefahren der Unterwelt fast wieder gänzlich erholt. Er hatte sich ein gemütliches Smial unter den Wurzeln eines großen Birnbaumes eingerichtet, ganz ähnliches jenem, das er im Sternenwald in der Unterwelt bewohnt hatte. Zwar verbrachte Took viel Zeit mit Gebeten an Dusty, die Göttin der Paladine, und übte fleißig die Zauber seiner Gilde und den Schwertkampf, und ab und zu besuchte er die Zentauren, die ihm mit Freundlichkeit begegneten, doch fühlte sich Took dort oben in der Einsamkeit des Waldes zuweilen sehr alleine. Deshalb hatte er begonnen, seine Memoiren aufzuschreiben. Ein großes, in Leder gebundenes Buch füllte sich mehr und mehr mit den Geschichten, die er und seine Freunde erlebt hatten. Am meisten fehlte ihm Gilbard, und er fragte sich, ob es nicht sein könnte, dass Aruna und die anderen Drow die Suche nach ihm längst aufgegeben hatten. Er würde es nie herausfinden, wenn er sich ewig hier oben verbergen würde, ohne wenigstens einmal bis zur Elfenstadt vorgedrungen zu sein, denn von den Zentauren konnte er nichts über die Geschehnisse in der Welt erfahren.

Fest entschlossen machte sich Took zu den Elfen auf. Doch in Elessar hatte man nur gehört, dass der Zwerg Gilbard viel auf Reisen sei, und niemand konnte Took sagen, wo er sich momentan befand. Enttäuscht wollte sich Took auf den Rückweg ins Gebirge machen, doch dann dachte er bei sich, nun war er schon bis zur Elfenstadt gekommen, was würde es denn schaden, wenn er sich noch ein kleines Stückchen weiter in Richtung Zwergenstadt umsehen würde? Etwas zögerlich setzte er seinen Weg durch das Hügelland fort, doch als er nach mehreren Wegstunden noch immer keinem lebenden Wesen außer den Tieren des Waldes begegnet war, verflog seine Vorsicht, und er begann, die Natur um sich zu genießen und war frohen Mutes.

Plötzlich jedoch stolperte er vom helllichten Tag in nachtschwarze Finsternis. Took war geradewegs in zwei sich bekriegende Dunkelelfen hinein gelaufen, mitten im Hügelland. Einer der beiden war Took nicht unbekannt: Sein Name war Plazebo, und Took hatte während seiner Zeit als Sklave oft unter ihm zu leiden gehabt. Plazebos Gegner hingegen, den er schon zu Boden geschleudert hatte, war eine Took unbekannte Frau in zerfetzten Kleidern. Natürlich wusste Took, dass er sich davonstehlen sollte, solange er es noch konnte, doch die Szenerie erinnerte ihn so sehr an Thalina, wie sie von den Angehörigen ihrer eigenen Rasse verfolgt und bekämpft worden war, dass er es nicht fertig brachte, die fremde Drow einfach ihrem sicheren Tod zu überlassen. Mit einem beherzten Schrei stürzte er auf Plazebo zu, der seine Arme zum tödlichen Stoß erhoben hatte, und riss den überraschten Dunkelelf von den Füßen. Diesen Moment nutzte die Drow aus, um wieder auf die Beine zu kommen und Plazebo mit Tooks Hilfe in die Flucht zu schlagen.

Took wusste, dass Plazebo ihn erkannt hatte, und dass er mit seiner Freiheit und seinem Leben spielte, wenn er noch länger hier verharrte. Er beeilte sich, die gröbsten Wunden der Dunkelelfe zu heilen, als der Himmel sich abermals verfinsterte. Took flehte Dusty um Licht ins Dunkel an und sah sich Auge in Auge mit Mordeth, einem Drowkrieger, der regelmäßig im Haus seiner ehemaligen Herrin verkehrt hatte. Mordeth musste das Bild des über einer veletzten Drow knieenden Hobbits falsch interpretiert haben, denn seine Überraschung über Tooks Anblick wich der wütenden Anschuldigung, Took habe diese Drow so zugerichtet. Während die Drow Mordeth’ Namen rief, stürzte Took von Furcht getrieben auf dem schnellsten Wege wieder zurück Richtung Gebirge.

Nachdem er die Geborgenheit seines Smials erreicht hatte, ließ sich Took zitternd und erschöpft gegen eine Wand sinken. Drei Dunkelelfen an einem Tag, das war eindeutig mehr, als er ertragen konnte! Er hatte diesen Gedanken gerade zu Ende gedacht, als es an der Tür klopfte. Tooks Herz setzte einen Moment lang aus, und er überlegte fieberhaft, was er tun könne. Es klopfte ein zweites Mal, und als Took wieder keine Anstalten machte, die Tür zu öffnen, sondern nur entsetzt die Tür anstarrte, wurde diese  von außen aufgedrückt. Im Eingang seines Smials stand die fremde Dunkelelfe.

Sie stellte sich Took als Thymarei vor, Priesterin und letzte Überlebende eines Drowhauses. Took hatte nur zwei Möglichkeiten: Entweder würde er sie umbringen müssen, um sicher zu stellen, dass sein Aufenthaltsort weiterhin geheim bliebe, oder er würde sich gut mir ihr stellen müssen und darauf hoffen, dass sie nicht noch andere Drow hierher führte. Da der Hobbit sich durchaus im Klaren darüber war, dass er in einem Kampf wahrscheinlich keine Chance gegen die Drowpriesterin haben würde, und er in seinem Innersten wusste, dass er es auch nicht übers Herz bringen würde, sie zu töten, solange sie ihn nicht angriff, blieb ihm nichts anderes übrig, als Thymarei eintreten zu lassen.

Die Dunkelelfe bedankte sich bei Took für ihre Rettung und versprach ihm, sie würde niemandem von seinem Aufenthaltsort erzählen. Took schenkte diesen Worten innerlich nicht viel Glauben, hatte er doch im Laufe seiner zwei Jahre in der Unterwelt genug Lügen und falsche Versprechungen von Dunkelelfen gehört. Nach außen hin strengte er sich jedoch an, höflich und freundlich zu erscheinen, um es sich mit der ungebetenen Besucherin nicht zu verscherzen. Er entzündete ein wärmendes Feuer und griff nach dem Kochbuch auf dem Kaminsims, um die genauen Zutaten für seine köstliche Pilzsuppe nachzuschlagen. Während er die Seiten durch die Finger gleiten ließ, stockte er plötzlich und starrte ungläubig auf eine Seite im Kochbuch. Bevor die Drow etwas merken konnte, blätterte er schnell weiter zur Pilzsuppe und begann dann mit dem Kochen. Thymarei lies sich die Pilzsuppe servieren und begann während des Essens immer gesprächiger zu werden, nicht ohne zwischendurch immer wieder zu betonen, wie vorzüglich ihr die Suppe schmecke. Sie erzählte, dass sie von Plazebo verfolgt worden war, weil seine Hausherrin den Befehl gegeben hatte, sie gefangen zu nehmen oder zu töten, da Thymarei kürzlich in einen Kampf mit der Hausherrin verwickelt gewesen war.

Took hörte der ganzen Geschichte nur mit halbem Ohr zu. Immer wieder schielte er zum Kaminsims, und als die Dunkelelfe sich endlich verabschiedete, wobei sie Took nochmals versprach, niemandem etwas von der Begegnung zu erzählen, schloss Took schnell die Tür hinter ihr, nahm das Kochbuch herunter und schlug es auf. Da war es! Genau in der Mitte hatte jemand eine lose Seite eingelegt, die garantiert gestern noch nicht da gewesen war. „Hollerkoch“, las Took laut vor, und sein Herz machte einen Freudensprung. Er hatte dieses Gericht schon einmal gegessen, vor langer Zeit in einer sehr glücklichen Stunde, als er und einige Freunde von Gilbard zum Essen eingeladen worden waren! Das musste bedeuten, dass Gilbard sein Haus gefunden hatte, anscheinend genau zu der Zeit, als Took losgezogen war, um etwas über seine Freunde zu erfahren! Jetzt hielt Took nichts mehr. Nachdem Thymarei jetzt um sein Versteck wusste, war der Wald zwischen Roch Adan und Elessar sowieso kein sicherer Ort mehr, also konnte er genauso gut gleich nach Felonia gehen, um Gilbard zu suchen. Er nahm sich vor, am nächsten Morgen so früh wie möglich aufzubrechen.

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