Freitag

Freitag, 03.10.2008

Eines durfte ich in dieser Nacht feststellen: Mit Servietten im Haar schläft es sich nicht gut! Aber gewirkt hatten sie... ich hatte richtige Korkenzieherlöckchen. Nachdem ich ein bisschen daran herum frisiert hatte, kam aber glaube ich eine ganz passable Hobbitfrisur zustande.

Um spätestens 10 Uhr mussten Anna, Claudia und ich im Maritim sein, da Marc, unser Regisseur, noch mal eine Bühnenbegehung machen wollte. Die Anderen mussten aber eh fast alle auch schon so früh da sein (Rieke und Christiane als Helferinnen sogar noch früher), weshalb wir Freitag alle sehr zeitig das Haus verließen.

Am Maritim angekommen – hey, wir mussten nicht mal lange nach einem Parkplatz am Straßenrand suchen! – fiel uns als erstes auf, dass vor dem Hotel statt Ring*Con-Flaggen ganz normale Deutschlandflaggen wehten. Nimm drei große, saure Äpfel und schneide sie je nach Vorliebe geschält oder ungeschält in Spalten. Samstag stellte sich dann aber heraus, dass das wohl nur wegen des Tages der Deutschen Einheit gewesen war, denn Samstag und Sonntag wehten die schönen Ring*Con-Banner!

Obwohl die Con offiziell erst um 12 Uhr öffnete, gab es schon zwei lange Schlangen an den Ticket-Ausgabestellen. Eigentlich bekommen die Ringstars Freikarten, aber da ich letzten November noch nicht gewusst hatte, dass ich dieses Jahr bei den Ringstars mitmachen würde, habe ich mir damals natürlich schon eine Karte für 2008 gekauft. Ich bekam stattdessen vom Veranstalter Autogrammgutscheine, die ich jedoch verschenkt habe, da mir erstens nichts an Autogrammen liegt und ich zweitens eh keine Zeit gehabt hätte, mich zur Autogrammstunde anzustellen. Da ich also eine normale Eintrittskarte hatte, hätte ich mich eigentlich in die lange Schlange der Wartenden einreihen müssen, aber dann wäre ich zu spät zur Bühnenbegehung gekommen. Zum Glück saß ausgerechnet Rieke am Tisch für die Sondertickets, wo sich die anderen Ringstars tummelten, und sie holte mir dann meine Karte von einem der anderen Tische.

Marc und einige Andere waren noch nicht da, deshalb übernahm Andy erst mal die Bühnenführung für die Leute, die noch nie im Maritim gewesen waren. Das Erste, was mir auffiel, als ich den großen Saal betrat, war die wuuuuuunderschöne Bühnendekoration. Da konnte sich ein Hobbit nur gleich wie Zuhause fühlen! Fette eine Auflaufform gut aus und verteile die Apfelspalten darin. Ein rustikaler Tisch mit zwei Bänken, ein weiß getünchter Gartenzaun, Säcke voller Äpfel – von denen auf mysteriöse Weise bald einige in unseren Händen und Mündern landeten – und ein mannshoher Eingang zu einer Hobbithöhle mit kreisrunder Tür und einem Türknauf aus Messing. Hach, toll!

Das Zweite, was mir auffiel, war dass es auf der Bühne schon jetzt verdammt heiß war, und es waren noch längst nicht alle Scheinwerfer eingeschaltet. Andererseits plagte mich schon seit einigen Wochen immer wieder das Lampenfieber, wahrscheinlich schlug das nur gerade auf der Bühne mal wieder zu.

Dann sah ich Anne oben bei der Technik, und wir begrüßten uns erst mal herzlich.

Nachdem wir dann doch irgendwann alle vollzählig waren, ging erst mal das große Begrüßungsknuddeln los, schließlich hatten wir uns schon eine ganze Woche nicht mehr gesehen ;-)

Da bis zum offiziellen Einlass noch etwas Zeit war, schaute ich erst mal draußen auf dem Brunnenhof vorbei, wo dieses Jahr erstmalig ein Mittelaltermarkt stattfinden sollte, zu dem auch meine Freundin Melli mit ihrem Stand für historische Kopfbedeckungen erschienen war. Nun ja, es waren 17 Stände angekündigt gewesen, insgesamt waren es dann etwa die Hälfte, und leider ist der Markt – obwohl insgesamt viel besseres Wetter herrschte als in der Vorhersage angedroht worden war – nicht sehr gut besucht gewesen. Im Nachhinein wundert mich das immer mehr, denn im Foyer wies ein wirklich großes Schild auf den Markt hin, und Marc B. Lee, unser Master of Ceremonies, erinnerte während des Wochenendes im großen Saal immer wieder daran, dass man auf jeden Fall die Marktstände mal anschauen solle!

Nachdem ich meinen Krempel netterweise bei Melli abstellen durfte, habe ich mich ins Foyer aufs Sofa gesetzt und angefangen, mir hobbitmäßig Haare auf die Füße zu kleben. Nun brauchst Du noch hundert Gramm weiche Butter oder Margerine. Ich hatte ja befürchtet, mir beim Barfußlaufen eine Blasenentzündung einzufangen, aber zu meiner Freude stellte ich fest, dass das Maritim anscheinend Fußbodenheizung besitzt, jedenfalls war der Boden längst nicht so kalt, wie ich gedacht hatte.

Das erste Panel des Wochenendes wurde um 13:00 von Matt Appleton und Emily Jane Sturrock, zwei Mitarbeiterinnen der Requisiten-Schmiede WETA-Workshop, abgehalten. Da ich irgendwie gedanklich noch gar nicht richtig da war, habe ich mich erst mal in eine Ecke gesetzt und angefangen, die Schuhe unseres neuen Shreks mit Leder zu benähen und bin erst ziemlich zum Schluss des Panels zu meinen Freunden in den großen Saal gestoßen, der dermaßen leer war, dass man quasi freie Sitzwahl hatte.

Die WETA-Mitarbeiter waren gerade dabei, Anekdoten vom Dreh anhand einer Bildershow zu erzählen. Bei einem Foto von Jarl Benzon als Glorfindel fingen beide zu lachen an und erzählten, wie der Fotograf Jarl aufgefordert hatte, sich etwas weiter nach vorne zu beugen und Jarl darauf mit perfekter Verachtung in Stimme und Mimik geantwortet hatte: „Elves don’t lean.“ („Elben beugen sich nicht!“), und als ein Foto von Elrond’s Rat auftauchte, erklärte uns Matt, der bei der Szene als Elben-Statist anwesend gewesen war, dass damals statt Frodo sein Scale-Double, der kleinwüchsige Kiran Shah, neben Gandalf saß. Wenn Matt diese Szene nun im fertigen Film sieht, hört er, wenn jeder von uns Elijah Woods Stimme sagen hört, „I will bring the Ring to Mordor!“, jedes Mal Kiran Shah mit seinem derben Akzent. Toll: In Zukunft geht mir das glaube ich auch so *lach*.

Als nächstes stand ein Panel von Lori Dungey auf dem Plan. Lori hat sich zu einem unserer Ring*Con-Maskottchen aufgeschwungen und bildet mit den (fast) jedes Jahr anwesenden Stargästen Craig Parker, Mark Ferguson, Thomas Robins, Jed Brophy und Shane Rangi die Spaßmachertruppe unter den Schauspielern. Verquirle die Butter mit zweihundert Gramm braunem Zucker. In der Grünen Hölle gibt es jedes Jahr aufs Neue kontroverse Diskussionen, ob denn nun Geld für diese Comedians ausgegeben werden sollte oder ob das Geld nicht besser in neue, noch nie da gewesene und vor allem ernstzunehmendere Stars investiert werden sollte. Da werden sich die Geschmäcker immer teilen, aber ich gehöre auf jeden Fall zu den Leuten, für die die „Maskottchen“ auf jeden Fall mit zur Con gehören!

Loris Panel war dann auch genau das, was ich gebraucht hatte, um endlich in Con-Stimmung zu kommen. Sie hatte uns ein maorisches Kinderlied mitgebracht und forderte den ganzen Saal dazu auf, das Lied mit Ihr zu singen und zu tanzen. Füge nun neunzig Gramm Mehl hinzu. Binnen weniger Minuten war der Saal in Bewegung gekommen, alles lachte, klatschte, sang und drehte sich. Sogar zwei Rollstuhlfahrer in der ersten Reihe machten den Tanz mit ihren Rollstühlen mit und Lori lobte: „Yeah, nice bend!“ :-) Leider habe ich bisher noch keine Vertonung des Liedes auftreiben können, und obwohl (etwas übertrieben) die halbe RingCon auf Youtube aufgetaucht ist, hat wohl leider niemand Loris Lied aufgenommen. Der Text ist jedenfalls folgender:

Whakarongo, titiro, korero   (Listen, Look, Speak)

E tamariki ma    (Children)

Kani kani – kani kani  (Boogie)

Takahia – takahia  (Stamp)

Paki paki ringa rina   (Clap hands)

Huri huri tinana   (Turn around)

Nachdem sich das ganze Publikum wachgetanzt hatte, lud Lori erst mal alle ein, sie jederzeit in ihrem Smial *deutet auf die Hobbittür* zu besuchen, denn sie sei ja der einzige anwesende Hobbit in diesem Jahr, also sei dieser herrliche Ort wohl ihr Zuhause. Dann rief sie unseren Running-Gag „Mr. Lederhosen“ in Form von Jed Brophy auf die Bühne, der auch wieder für herzlich viele Lacher sorgte. Ursprünglich war das ja mal Craig Parkers Rolle gewesen. Bei einer Charity Auktion wollte niemand auf eine Lederhose bieten, bis Craig mit dem Ding kurz hinter der Bühne verschwand, sich hinein zwängte und danach einen angedeuteten Schuhplattler tanzte. Da waren die Gebote plötzlich rasant in die Höhe geschossen ;-)

Nach Mr. Lederhosen setzte Lori noch einen oben drauf, was mir dann prompt wieder Lachmuskelkater für die nächsten Tage bescherte. Sie hatte wie schon im Jahr zuvor einen eigenen Kurzfilm gedreht. Diesmal war er um einiges länger und war einfach nur süß und lustig und toll und... hach, so viele bekannte Gesichter! Knete dann sechzig Gramm Haferflocken unter die Mischung. Mark Ferguson hat den Erzählerpart übernommen, und neben Lori selbst kamen Craig Parker (He’s not dead! *g*), Cameron Rhodes (der dürfte gerne auch noch mal zur Con kommen, der war super sympathisch!), Darien Takle (Xenas Mutter), Sarah McLoed (süß wie immer!), Stephen Ure, und Paul Norell als herrlicher Bösewicht vor. Und soooo süße Hobbitkinder!

Soviel Hobbit in so kurzer Zeit hatte mich hungrig gemacht, deshalb hopste ich mit meinen haarigen Füßen nach Loris Panel erst mal gut gelaunt zum Essensstand. Der war nicht mehr wie früher ganz hinten bei den Treppen aufgebaut worden, sondern sehr zentral dort, wo sonst immer der Stand des Elbenwalds gewesen war, den ich dieses Jahr nirgends entdecken konnte. Schade, ich wusste zu dem Zeitpunkt schon, dass ich die roten Sitzsäcke spätestens Sonntag ganz arg vermissen würde *schnarch*. Das Essensangebot war aber jedenfalls prima und auch vom Preis her echt in Ordnung. Es gab Pizza, Döner, Hamburger zum selber belegen, eine asiatische Reispfanne und Crepes. Bis auf die Reispfanne habe ich im Laufe des Wochenendes alles probiert und für lecker befunden.

Da ich noch keine Lust hatte, gleich wieder im großen Saal zu verschwinden, streifte ich erst mal noch etwas über das Congelände. Mir fiel auf, dass die Bühnendeko im Saal zwar so schön war wie noch nie, dafür gab es aber ansonsten kaum Dekoration auf den Fluren und in den Räumen. Nur das Elbenschiff, das einst zur Bühnendeko gehört hatte, war in dem Raum aufgebaut worden, in dem die Lager der einzelnen Gruppen waren: Hobbitlager, Rohanlager und Hogwarts-Lager. Dort blieb ich dann auch erst mal hängen, denn dort stand auf dem Tisch ein großer Kessel voll leckerer Süßigkeiten ;-)

Im Laufe des Nachmittags habe ich nicht mehr viele Panels mitbekommen. Einmal habe ich mich noch in den Saal gesetzt, aber mir fehlte einfach die Konzentration, ich war in Gedanken schon wieder völlig bei unserem bevorstehenden Auftritt am Samstag Abend, deshalb verbrachte ich die Zeit bis zur Opening Ceremony größtenteils damit, herum zu laufen, Freunde zu begrüßen und Shreks Schuhe fertig zu nähen. Zum Schluss füge soviel Zimt dazu, wie Du möchtest. Als ich mal wieder bei Melli vorbei schaute, meinte sie, dass es ja doch irgendwie recht „überischtlich“ wäre. Ich meinte daraufhin, dass das Freitags normal sei, da müssten die meisten Leute ja noch arbeiten, es würde immer erst Samstag so richtig voll. Aber als Melli mich darauf aufmerksam machte, dass dieser Freitag ein Feiertag sei, kam ich dann doch auch langsam ins Grübeln, was denn mit der Ring*Con los sei... für einen Feiertag war es verflucht leer.

Bei der Opening Ceremony konnten wir dann auch immer noch alle relativ frei unsere Sitzplätze wählen, was sonst nie möglich gewesen war. Zuerst wurden wie immer die „Intelectuals“ aufgerufen. Generell finde ich die Idee sehr schön, dass jeder “Intellektuelle” mit einem Foto und einem Zitat auf der Leinwand gezeigt wird, während er zu einem (mehr oder weniger passenden) Lied die Bühne betritt. Streue die Mischung über die Apfelspalten in der Auflaufform. Das Problem war dieses Jahr aber, dass es nicht einzelne Folien waren, sondern eine zusammenhängende Präsentation, so dass oft schon das nächste Bild erschien und das nächste Lied anfing, während der letzte Intellektuelle noch gar nicht mit seiner Begrüßung fertig war. Das fand ich denen gegenüber etwas unhöflich.

Nachdem alle Intelectuals auf der Bühne standen, wurde „Marc und sein Team“ auf die Bühne gebeten, und ich dachte noch, „Was hat Mark Ferguson denn für ein Team?“, als dann unsere drei Regisseure, also Marc, Andy und Peter auf die Bühne kamen. Du liebes Bisschen, ging da ein Gejubel im Publikum los *lach*. Die Ringstars hatten ja jetzt ein Jahr pausiert, und anscheinend freuten sich ziemlich viele über das Comeback. Auch schien es, als seien viele schon bei den Fantasydays gewesen, denn man hörte dutzende Leute „Verteidigeeeeeer!“ brüllen :-D

Besonders erfrischend war der Auftritt der „Pöbelelbe“ Nenny (Nenyanna), deren Darbietung letztes Jahr so super angekommen war, dass sie jetzt wohl auch zum festen Ring*Con-Inventar gehört. Jedenfalls haben wir alle herzlich gelacht, als sie darüber wetterte, dass früher, vor der Wiedervereinigung Mittelerdes (Tag der Deutschen Einheit ließ grüßen) auch nicht alles schlecht war *g*.

Saurons Einsatz-Kommando hatte auch wieder einen musikalischen Sketch eingeübt. Ich war ganz überrascht, dass doch immerhin drei unserer Ringstars (Manuel, Steffy und Jennifer) parallel zu unserer Show auch noch Zeit gefunden hatten, dort mit zu machen. Backe den Apple-Crisp bei 175 Grad für etwa 45 Minuten im Backofen goldbraun. Auf jeden Fall gab es auch hier viel zu Lachen. Ich freue mich immer über solche Fan-Aktionen, davon könnte es für meinen Geschmack noch mehr geben!

Anschließend verkündeten Marcel Bülles (Olwe) und Stefan Servos (Cirdan) noch, dass dieses Jahr gleich zwei große Jubiläen gefeiert würden, da nicht nur die Deutsche Tolkien Gesellschaft, sondern auch die Website www.herr-der-ringe-film.de in diesem Jahr 10 Jahre alt werden, und sie entrollten eine lange Stoffbahn mit dem Aufdruck „A long expected Party“ in Anlehnung an das 1. Kapitel im Herrn der Ringe.

Dann wurden die Schauspieler aufgerufen, zuerst die Maskottchen Lori, Jed, Mark und Shane mit Paul Norell. Mark entschuldigte sich, dass „seine Frau Barbara“ (Craig Parker) es nun schon zum zweiten Mal nicht geschafft hatte, zur Con zu kommen, aber wer am Abend zu seinem Panel kommen würde, würde womöglich eine Überraschung erleben.

Besonders positiv überrascht war ich von den drei Darstellern aus den Harry Potter Filmen. Chris Rankin (Percy Weasley) und Jamie Yeates (Slytherin Quidditch-Captain Markus Flint) sind richtig zum Knuddeln, sehen aus wie zwei zu groß geratene Hobbits. Stanislav Ianevski (Victor Krumm) ist dafür zu gutaussehend, der hat Potential, mal so ein Mädchenschwarm zu werden wie Orlando Bloom ;-) Aber auf jeden Fall kamen alle drei sehr locker und sympathisch rüber, besonders Chris, der ein absolut gewinnendes Lächeln hat, was man natürlich nie sieht, wenn er im Film den Percy spielt.

Über Shane Rangi habe ich später gehört, dass er dieses Jahr überhaupt keine Gage bekommen habe, sondern wirklich nur wieder gekommen sei, weil ihm seine letzten RingCon so gut gefallen hat. Es heißt, er habe nur den Flug erstattet bekommen und das Hotelzimmer, die Verpflegung und alles, was sonst noch dazu gehört, komplett aus eigener Tasche bezahlt, weil er unbedingt wieder bei uns sein wollte. Bring ihn noch heiß auf den Tisch und serviere dazu Vanille-Eiscreme. Also wenn das tatsächlich wahr ist, dann finde ich, das hätte mehr publik gemacht werden sollen. Wenn ich das vorher gewusst hätte, dann hätte ich diese tolle Eigeninitiative doch unterstützt, indem ich zu seinem Photoshooting gegangen wäre, denn das war das einzige, woran er etwas verdient hat!

John Rhys-Davies hat auch einen netten Spruch gebracht bei der Opening Ceremony. Mit einem Blick auf die Reihe der Schauspieler meinte er: „Ring*Con has become the Kiwi way of exploring Europe!“ Dieses Jahr waren aber auch wirklich mehr Kiwis (Neuseeländer) als andere Nationen unter den Schauspielern vertreten *g*.

Nach der Opening wäre ich ja unheimlich gerne noch geblieben, besonders da jetzt die wirklich interessanten Panels begannen: John Rhys-Davies, Brad Dourif und zum lockeren Abschluss dann noch Mark Ferguson. Aber mein Verstand sagte mir, dass es vernünftiger war, jetzt schon nach Hause zu fahren, denn ich hatte noch einiges zu tun.

Am nächsten Tag wurde mir dann erzählt, was Marks versprochene Überraschung gewesen war: Er hatte eine „Live“-Video-Konferenz zu Craig veranstaltet. Ich könnte jetzt erzählen, was passierte, aber am besten schaut man sich das selbst an, zum Glück gibt es dieses Video bei Youtube, so bin ich jetzt auch nicht so enttäuscht, dass ich’s live verpasst habe.

Jedenfalls bin ich nach der Opening mit Sarah nach Hause gefahren und habe direkt angefangen, alle Requisiten für Samstag ins Auto zu laden und meinen „Pfeffi“ fertig zu machen, ihn fehlten noch Verzierungen aus Baiser, sowie die Augen, der Mund und die Knöpfe. Am Zufriedensten war ich ja mit meinem allerersten Pfeffi gewesen, der war auch richtig schön locker und saftig geworden, aber den fand unser Regisseur Marc leider zu groß. Alle kleineren Ausgaben waren mir seitdem immer zu „cross“ geworden, deshalb wollte ich diesmal bei dem entgültigen Show-Pfeffi ganz besonders gut aufpassen und den Backofen keinen Moment aus den Augen lassen... aber es kam anders.

Das Telefon klingelte, und Rixi war dran. Wir hatten uns gar nicht untereinander abgesprochen, wie Marnie und sie nach Hause kommen würden, und natürlich fuhr keine Bahn mehr, von Bussen ganz zu schweigen, da Feiertag war... und während ich den beiden erklärte, dass es mir unheimlich leid tat, dass ich nicht mehr an sie gedacht hatte (12 Leute ist aber auch irgendwie ein bisschen viel zum im-Kopf-behalten *jammer*) und dass es wahrscheinlich am sinnvollsten sei, wenn sie sich ein Taxi nahmen, ist mir natürlich prompt mein letzter Pfeffi verbrannt! Ganz schwarz war er zwar nicht, aber knüppelhart, trocken und richtig dunkelbraun, sogar die Augenbrauen und die Knöpfe :-( Da habe ich dann doch kurz Panik bekommen, aber es ließ sich nicht ändern, dieser Pfeffi musste jetzt morgen bei der Show benutzt werden *seufz*.

Um meinen Frust perfekt zu machen, stellte ich kurz vor dem Schlafengehen fest, dass mir anscheinend meine Strickjacke irgendwann am Abend auf dem Congelände von der Hüfte gerutscht sein musste, wo ich sie festgebunden hatte. Ich hing sehr an der Jacke, weil meine Oma sie mir gestrickt hat, was sie jetzt wegen ihrer Sehschwäche nicht mehr kann, und weil sie so gut zu meiner Hobbitgewandung passte und weil sie eben was ganz Persönliches war. Zuerst habe ich mir kaum Gedanken gemacht, weil ich sicher war, die Jacke würde mich morgen sicherlich am Lost&Found-Stand erwarten, aber wer auch immer sie gefunden hat, hat sich wohl entschlossen, sie zu behalten statt abzugeben, denn bis zum heutigen Tag ist sie weder bei den Con-Organisatoren noch an der Rezeption des Maritim Hotels aufgetaucht :-(

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