Silberlandparty '09

Als ich Ende letzten Jahres nach fast dreijähriger Abwesenheit noch mal ins Silberland geschaut habe, war es unglaublich toll, viele altbekannte Namen wieder zu lesen, und von allen Ecken und Enden kam, „Du musst mich unbedingt noch mal besuchen, wir haben uns so lange nicht gesehen!“ Wien, Linz, München, Stuttgart, Stralsund, Frankfurt/Oder, Berlin,... ich hätte nicht mal genug Geld gehabt, um auch nur einen meiner alten Freunde zu besuchen. Also wuchs in meinem Kopf eine zugegebenermaßen ziemlich verrückte Idee: Da für 2009 noch keine der jährlichen Silberland-Partys am Attersee geplant war, entschied ich mich, die ganze Bande einfach zu mir nach Hause einzuladen. Attersee in Deutschland quasi.

Nun liegt die Party gerade ein paar Tage zurück, die letzten Spuren sind fast beseitigt, und ich muss sagen, es war eine enorm tolle Zeit, und ein ganz klein bisschen stolz auf mich bin ich auch, dass meine Organisation – natürlich auch durch die Mithilfe aller – so gut geklappt hat. Zwar ist mein Haus ja schon so einiges gewohnt von diversen Ring*Cons und Animagics, aber 27 Übernachtungsgäste, das hatte es auch bei mir bisher noch nie gegeben. Vierzehn Leuten bot mein Haus Unterschlupf , der Rest wurde in Zelten im Garten untergebracht. Dank Aquatikus nahm Donnerstag sogar ein riesiges THW-Zelt in meinem Garten Gestalt an, und nachdem wir es erst einmal verkehrt herum aufgebaut hatten (nein, nicht mit der Spitze nach unten!), stand es dann letztlich auch so, dass es benutzbar war.

Trotz aller Kalkulationen – und ganzer zehn Leute, die ich die Einkaufliste habe absegnen lassen – habe ich mich doch insgesamt gewaltig verschätzt, zumindest was die Getränke angeht. Für’s nächste Mal weiß ich, dass ich nicht von mir antialkoholischem Wesen auf Andere schließen sollte, die dann schon mal deutlich mehr Alkohol vernichten als Wasser oder Säfte. Apfel- und Orangensaft muss ich nun jedenfalls erst mal lange Zeit keinen mehr kaufen ;-)

Ansonsten lief alles ganz wunderbar, sogar das Wetter, das für das Wochenende wirklich mehr als grausig gemeldet war, war sehr gnädig mit uns. Bis auf zwei kräftige und nicht zu lange Schauer am Freitag Abend und Samstag Nachmittag hatten wir einen lockeren Sonne-Wolken-Mix mit angenehmen 18-23 Grad, und nachts ist auch niemand im Zelt erfroren, da der gemeldete Temperatursturz auf 5 Grad zum Glück ausblieb!

Wovor ich am meisten Bammel gehabt hatte, war die Quest, die ich mir ausgedacht hatte. In meinem Kopf ist da ständig irgendwas komplett schief gelaufen. Okay, es ist letztlich auch manches schief gelaufen, aber trotzdem – oder gerade deshalb – war wie Quest eines der lustigsten Highlights des Wochenendes und hat tatsächlich allen großen Spaß gemacht.

Begonnen hat die Quest an der ersten Brücke zum Naturschutzgebiet. Dort stand Tine / Syriella alias Rotkäppchen (wo war da bitte ein rotes Käppchen? *g*) als unschuldiges, hilfesuchendes Mädchen herum und erzählte den Abenteurern was von einem wichtigen Rezept, das sie ihrem Onkel Max, dem Wirt von der Siegfähre hätte bringen sollen und das sie leider im Wald verloren hatte. Nachdem die Abenteurer heldenhaft ihre Hilfe angeboten hatten, bekamen sie von der erfreuten Syriella als Wegzehrung ein „Sackerl“ Bonbons, allerdings mit dem Rat, sie nicht alle auf einmal aufzufuttern und dem Hinweis, dass sie sich am besten mal zu den Dschungelelfen begeben sollten, die wüssten immer, was im Wald vor sich geht.

                                                

Dem Wegweiser Richtung Dschungelelfendorf folgend, erreichten die Abenteurer dann die zweite Brücke, die allerdings gesperrt war und mit dem Hinweis „Umleitung über Fischerdorf“ versehen war. Bevor man diesen Umweg einschlug, gab es an der zweiten Brücke jedoch allerhand Forscherpunkte zu entdecken. Biber, Kuschelino samt Familie und mosernde Raupen waren nur einige der silberländischen Bewohner, die sich dort verborgen hielten.

                        

Auf dem Weg zum Fischerdorf kamen die Quester an einem kleinen Waldsee vorbei, dessen „Raumbeschreibung“ darauf hinwies, dass sich am Ufer etwas verbergen konnte. Nach kurzer Suche fanden sie zwei Paddel, die sie einfach mal mitnahmen, als sie ihren Weg fortsetzten.

                                                

Dort, wo der Waldweg wieder auf den Fluss traf, kam ihnen Dirk / Salkin alias Killian, der alte Seebär, entgegen, Hocherfreut darüber, dass sie seine Ruder gefunden hatten, erlaubte er den Abenteurern, sein (Schlauch-)Boot für die Überfahrt benutzen zu dürfen. Nun standen wir aber vor dem ersten großen Problem: Als ich die Quest vorbereitet hatte, hatte ich geplant, dass immer zwei Leute übersetzen und Killian anschließend das Schlauchboot an einer Schnur zurück zieht, damit die nächsten zwei einsteigen können. Damals war Alte Fahr knapp 10 Meter breit gewesen, also hatte ich ein 12 Meter langes Seil an das Boot geknotet. Tja, aber durch die Regenfälle der letzten Tage waren die Sieg und ihre Nebenarme enorm angestiegen, und aus 10 Metern waren 30 Meter geworden. Soviel also zum Zurückzieh-Plan *g*. Stattdessen musste sich jetzt immer einer der Gruppe opfern und jeden einzeln rüber rudern. Manche vertrauten dem altersschwachen Schlauchboot gar überhaupt nicht und nahmen einen weiten Fußmarsch in Kauf, um am anderen Ufer wieder auf ihre Mitstreiter zu treffen. Dadurch hat sich alles ziemlich verzögert.

                                      

Die letzte Gruppe kam auch prompt zu früh am Waldsee an und suchte vergeblich nach den Rudern, die bei Killian noch in Benutzung waren. Da es aber nun einmal den Hinweis gab, dass dort etwas versteckt sei, forschten sie gründlicher und fanden stattdessen einen Geocache *weglach*.

Am anderen Ufer angekommen, setzten die Quester ihren Weg Richtung Dschungelelfendorf fort und trafen schließlich auf Vicky alias Tenobaal, die dschungelelfische Bognermeisterin, die tatsächlich etwas über den Verbleib des Rezepts wusste, diese Information aber nur herausgeben wollte, nachdem sich jeder als würdig erwiesen und mit dem Pfeil die Zielscheibe getroffen hatte. Nach erfolgreich abgelegter Prüfung verriet Tenobaal ihnen, dass sich das Rezept in den Händen der Farbfeen befände, die ganz in der Nähe lebten.

                                  

Kurz darauf hörte man auch schon albernes Gekicher aus einem nahegelegenen Maisfeld, aber da Farbfeen, brilliant verkörpert von Viki und Alina, wie jeder (Silberlandspieler) weiß, sehr scheue Geschöpfe sind, verließen sie ihr Versteck erst, als die fleißigen Forscher sie mit einem farbenprächtigen Bonbon hervor lockten. Im Tausch gegen das Bonbon gaben die Farbfeen ihnen ein Kästchen, in dem sich das Rezept befinden sollte. Den Schlüssel für das Vorhängeschloss besaßen aber auch die Feen nicht. Doch weil Farbfeen optimistische Geschöpfe sind, machten sie den Abenteurern Mut und meinten, sie sollten ruhig einfach mal ihren Weg fortsetzen, oft würden sich solche Probleme von ganz alleine lösen.

                                                    

Am Rande eines Waldes bemerkten unsere Helden eine merkwürdige Ansammlung von Schlüsseln an einem Gebüsch. Als sie sich durch die Äste zwängten, hockte vor ihnen eine jämmerliche Gestalt. Lilli / Ashana als das Schlüsseltier, ein friedfertiges Wesen, das über und über mit Schlüsseln bedeckt war und sich nichts sehnlicher wünschte, als endlich Freunde zu finden. Als die Quester mit dem einsamen Schlüsseltier Freundschaft schlossen, schenkte es ihnen vor lauter Freude den passenden Schlüssel für das Kästchen, und so konnten sie Rotkäppchens Aufgabe endlich vollenden und Werner alias Max sein sehnlichst erwartetes Rezept überbringen.

                              

Der Rest des Wochenendes verging wie im Fluge mit Grillen und Werwolf spielen bis tief in die Nacht. Die Zeit rauschte geradezu an mir vorbei, und plötzlich wurde es schon Zeit, sich voneinander zu verabschieden.

In meinen Augen war es ein enorm tolles Wochenende, von dem ich viele schöne und lustige Erinnerungen zurück behalte. Es war auch längst nicht so anstrengend, Gastgeberin zu sein, wie ich erwartet hatte, da sich einerseits die zeitige Vorarbeit ausgezahlt hat und ich andererseits von allen Seiten Hilfe bekommen habe. Wirklich, mit soviel selbstständiger Hilfsbereitschaft hatte ich nicht gerechnet! Tausend Dank dafür! Und auch dafür, dass meine Sorge unbegründet gewesen war, Ihr würdet hier alle mit Laptop anreisen und aus dem Wochenende eine überdimensionale Mud-Lan-Party machen. Ich wurde eines Besseren belehrt, mit Euch kann man auch außerhalb des Muds wunderbar viel Spaß haben :-)

Zum Abschluss habe ich noch einige Auszeichnungen zu vergeben. *Trommelwirbel*

An Rikz für die weltbeste Bolognesesauce am Freitag Abend!

An Delgo und Alister, die sich den 1. Platz für die besten Fratzen teilen müssen.

                                            

An Rambo, Cherub und Alister für die entzückendsten Berserker-Farbfeen, die man sich vorstellen kann.

                                              

An Delgo für die einzigartigste Schlauchboot-Slalom-Fahrt und Wave dafür, dass sie dabei nicht seekrank wurde.

                                                  

An meine wunderbaren Quest-NPC für ihre Ausdauer und ihre Kreativität bei ihren Kostümen und der Darstellung ihrer Rolle. Super, ganz ganz toll!

An die fleißigste Forschergruppe, bestehend aus Woody, Dusty, Fester, Justavius, Elcattivo und Zidane, wobei ich an dieser Stelle auch Dalamar, Zunfti, Tacitus und Fargus erwähnen muss für ihren festen Glauben in die Richtigkeit der Raumbeschreibung und das Finden des Geocaches.

An Rambo für die interessanteste Bogenhaltung und an Elcattivo für die kreative Eingebung, seine Schusshöhe zu verlagern, als er feststellte, dass der Bogen zu klein (oder Elcattivo zu groß *g*) war.

                                                    

An Cherub für’s Nicht-Schnarchen, DANKE! :-D

An Zunfti für die große Fischplatte, die bei vielen Begeisterung hervorrief, nur bei mir im Anschluss an die Party nicht, da die Mülltonne einen Fischgeruch ausströmt, der die Leute selbst auf der Straße einen Bogen um unser Haus machen lässt *g*.

An Sennah, Rikz, Woody, Dalamar und Tinuviel, meine spitzenmäßige Razzi Babba, für die tollen Fotos vom Wochenende.

                                                        

Allen zusammen für die tolle Mithilfe UND für die tollen Geschenke, das war ja wie Weihnachten und hat mich völlig überrascht! Der köstliche Hollunderblütengellee von Rikz’ Mama. Die zwei gigantischen Gläser Kirsch- und Erdbeermarmelade von Yeza, die leider nicht mitkommen konnte. Das „Paladin(schreck) Took“-Shirt von Rikz und Sennah, das fand ich soooo süß! Die tolle homöopathische Hausapotheke von Dalamar, die ist schon fleißig in Benutzung bei mir und meinem Hund! Und natürlich das supermegageniale GPS-Gerät von Euch allen zusammen, das war sooooo lieb von Euch, und ich habe schon 5 Geocaches gehoben in den letzten Tagen *rumhüpf*. Jetzt hab ich ein Hobby, wo ich auch vor die Tür komme ;-)

Wenn es Euch nächstes Jahr wieder in die Berge zum Attersee zieht, verstehe ich das natürlich, aber falls Ihr nach diesem Party-Prototyp doch Lust haben solltet, noch mal herzukommen, würde ich mich riesig freuen, wenn wir das nächstes Jahr einfach noch mal wiederholen würden. Ohne Hochwasser wohlbemerkt, denn um den Spaß, in der Sieg zu plantschen, wurdet Ihr ja dieses Jahr leider betrogen :-)

*~*~*TOLL WAR’S MIT EUCH!*~*~*

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