Tag 13

Freitag, 11.07.2008 (Tag 13)

Heute bin ich mal etwas länger liegen geblieben und erst um 8 Uhr duschen gegangen. Die Duschen waren wirklich das beste am ganzen Hostel: richtig kräftiger Wasserdruck und heißes und kaltes Wasser auf Knopfdruck, super! Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Chris, Jan und Aaron. Bianca fühlte sich heute leider richtig krank und schlief auf der kurzen Fahrt bis nach Inverness.

Die relativ verkehrsruhige Innenstadt von Inverness umgibt ein Ring aus mehrspurigen Kreisverkehren, teilweise vierspurig. Natürlich befand ich mich deshalb nicht immer gleich beim ersten Versuch der richtigen Spur. Was auf unserer bisherigen Route immer mit geduldiger Gelassenheit aufgenommen worden war, schien die gestressten Städter in Inverness erheblich zu stören. Wir mussten durch drei Kreisverkehre und wurden dabei vier mal angehupt!

In Inverness einen kostenlosen Parkplatz zu finden, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wir parkten erst einmal in der Tiefgarage eines Kaufhauses, von dem wir glaubten, dass es sich zumindest in der Nähe des Highlander Hostels befand. Trotzdem irrten wir erst mal fast eine Stunde durch die Gegend und fragten alle möglichen Leute, wurden aber nur ständig wieder von einem Ort zum anderen geschickt, bevor wir den Eingang zum Hostel dann völlig versteckt in einer kleinen Seitengasse fanden.

Mein erster Eindruck des Hostels, der sich später noch bestätigen sollte, war, dass sie wahrscheinlich an einem SOS-Home-Makeover im Fernsehen teilgenommen hatten. Einerseits wirkte alles sehr neu und modern, andererseits aber auch billig und eher behelfsmäßig. Jede Dusche ist mit einer Toilette in einem einzelnen, abschließbaren Raum, so dass für die Dauer eines Duschgangs immer auch eine Toilette blockiert ist und umgekehrt. An der Decke hingen überall Überwachungskameras, die Zimmer waren mit Nummernschlössern gesichert und unter den Betten befanden sich Metallkäfige für Wertsachen. Es gab zwar einen großen Aufenthaltsraum mit Billard und großer Videoleinwand, auf der ständig irgendwelche Filme liefen, denn das Hostel hatte eine große DVD-Sammlung, aber irgendwie fehlte uns sofort die anheimelnde Athmoshäre, die wir in den McBackpackers so genossen hatten.

Am Nachmittag parkten wir das Auto um. Man hatte uns an der Rezeption zwar bestätigt, dass es hier keinerlei kostenlose Parkplätze gäbe, aber wir hatten den Tipp bekommen, dass man ab 18 Uhr auf dem Parkplatz eines etwas weiter entfernten Supermarktes umsonst stehen durfte, wenn man das Auto vor 8 Uhr am folgenden Morgen wieder wegfuhr oder dann eben einen Parkschein am Automaten zog. Wir kochten uns etwas in der Küche, die allerdings recht chaotisch war. Es gab keine Töpfe für die Deckel (Was für eine Energieverschwendung!), und Spülbürsten gab es auch nicht, da musste man mit der Hand nachhelfen. Dementsprechend sahen einige Töpfe auch aus. Für den W-Lan-Code musste man in diesem Hostel bezahlen, und dann brach die Verbindung auch noch andauernd zusammen, so dass aus Biancas geplantem Chat mit ihrer Familie leider nichts wurde. Stattdessen steckte ich die kranke Schnupfliese ins Bett und lieh für sie unten an der Rezeption „Batman Begins“ und „The DaVinci Code“ aus. Während sie im oberen Bett mit Kopfhörern die beiden Filme anschaute, lag ich im unteren Bett und schrieb Tagebuch und Postkarten.

Du liebes bisschen, diese Betten! Unbequem bis dort hinaus, dazu quietschten sie noch jedes Mal schrill, sobald sich jemand bewegte, aber das schlimmste war, dass man fast seekrank wurde, so arg wie die bei jeder Bewegung schwankten! Das alleine hätte schon ausgereicht, um uns schlecht schlafen zu lassen, aber dazu kam dann noch, dass in der Studentenstadt Inverness anscheinend rund um die Uhr Party angesagt ist, und als um 4 Uhr morgens endlich die letzten Feiernden von den Straßen verschwunden waren, begannen die Möwen auch schon mit ihrem Gezeter.

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