Tag 16

Montag, 14.07.2008 (Tag 16)

Vom Tag unserer Abreise gibt es nicht mehr viel zu erzählen. Wir brachten das Auto zur Autovermietung am Flughafen zurück und nahmen dann am Baggage Service meinen Rucksack entgegen, der seit seinem Wiederauffinden vor neun Tagen ganz brav dort auf mich gewartet hatte. Leider waren weder Andy noch sein Kollege da, wir hätten uns sehr gerne noch verabschiedet! Mein letztes Münzgeld gab ich für zwei Tüten Kartoffelchips mit Essig und für eine Zeitschrift aus, und dann ging es auch schon zurück nach Deutschland.

Jürgen holte uns am Flughafen ab, unser Gepäck war diesmal mit uns zusammen angekommen. Als Jürgen aus der Parklücke ausscherte und los fuhr, zuckten Bianca und ich zeitgleich zusammen und fingen dann lauthals an zu lachen: Wir hatten uns beide tierisch erschreckt, weil Jürgen rechts für, was für uns nach zwei Wochen Schottland jetzt „die falsche Seite“ war! Mir ist es auch noch Tage später passiert, dass ich mit dem Fahrrad durchs Dorf fuhr und Linkskurven sehr eng und Rechtskurven extrem weit nahm, weil mein Verstand mit immer sagte, ich müsse links fahren ;-)

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich wieder richtig eingelebt hatte. Daran war die Tatsache nicht ganz unschuldig, dass ich vor unserer Reise drei Jahre lang als Tierarzthelferin angestellt gewesen war und jetzt plötzlich durch meine Arbeitslosigkeit mit viel zu viel freier Zeit umgehen lernen musste. Der Hauptgrund war aber, dass ich in Gedanken immer noch in Schottland war. Ich glaube, auf der Isle of Skye sind sie hängen geblieben. Danach kam nichts mehr, was so großartig gewesen wäre, dass es mich nicht mehr loslassen würde, aber die Isle of Skye, in die habe ich mich wirklich verliebt und wäre gerne noch länger dort geblieben.

Nun, ich bin sicher, dass es nicht mein letzter Besuch in Schottland war. Jetzt wird erst mal gespart und nach Arbeit gesucht, bis es dann irgendwann wieder heißt:

Let me tell you that I love you, that I think about you all the time.  Caledonia you’re calling me and now I’m going home.”

(Dougie Maclean, “Caledonia”)

 

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